Sonntag, 6. Januar 2008

Fotos auf Flickr

Ein Flickr Album mit ausgewählten Fotos findet Ihr unter:
Das ganze als Diashow und auf der Weltkarte.

Montag, 31. Dezember 2007

22.12. Mazo & Heimflug

Am letzten Tag schaue ich mir nochmals Mazo an der Ostküste an. Eines der schönsten Gebäude ist Handarbeitsmuseum "Casa Roja" das ich mir aufgrund des Themengebietes nur von außen angesehen haben:

In der Mühle El Molino in Mazo kann man der Reproduktion von Guanchen-Keramik zuschauen und diese auch erstehen. Zusätzlich haben die Mühlenbesitzer hier ein volkskundliches Museum eingerichtet:
Gypsy hat dort einen Freund gefunden, den er zum Fressen gern hatte:
Um 16:00 Uhr treffen wir uns zu einem Abschiedskaffe am Flughafen.
Gypsy bekam eine Stunde vor dem Abflug wieder eine Beruhigungstablette verpasst. Der Flug verlief ruhig. Lediglich beim Abholen von Gypsy und der damit verbundenen Aufregung in München hätte ich fast meinen großen Koffer in der Ankunftshalle vergessen.

Gegen 02:30 sind wir in Passau angekommen und Gypsy hat seinen alten Schlafplatz nach 5 Wochen wieder so richtig genossen:
Unterm Strich hat sich die Reise gelohnt und ich freue mich darauf, La Palma bald wiederzusehen.

21.12. Abschied im El Porvenir

Nachdem es am Freitag fast den ganzen Tag geregnet hat, nutze ich den Tag für diverse Erledigungen. So hole ich mir bereits heute die in der Pension in El Paso abgestellte Hundebox und die Rücksitze für das Auto zurück und kaufe ein paar Reisemitbringsel und Weihnachtsgeschenke.

Salome war wegen des Regenwetters ziemlich beleidigt:

Nachdem fast alle El Porvenir Bewohner hier geblieben sind, kommt es zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag:
Am späten Nachmittag schreibe ich am Blog weiter und besuche ein letztes mal das Internet-Cafe.

Am Abend grillt uns Axel (Meister des Knoblauchs) - ein Vereinsgast und begnadeter Hobbykoch einen "Paraguda" den er am Vormittag frisch am Markt in Los Llanos gekauft hat.


Rezept Knoblauchfisch

Zutaten: 1 kg Weissfisch (Hecht, Forelle, Seehecht, Paraguda, etc.), 100 g Olivenöl oder Butter, 1/2 TL Rosmarin, Pfeffer, 1/2 TL Salz, 1 TL, 1/2 Würfel Brühe, 1/2 Chilli, 2-3 Zehen Knoblauch (gehackt).

Zubereitung: Zutaten in ein einem Topf bei 200° C dünsten bis der Fisch gar ist.

Dazu bieten sich Papas arrugadas und Mojo Verde an. Weißbrot kann man in dem Knoblauchöl eintunken.

Papas arrugadas (Schrumpelkartoffeln mit Salzkruste)

Zutaten: 1 kg kleine oder mittlere, auf jeden Fall aber gleichgroße Kartoffel. 10 Esslöffel Meersalz.

Zubereitung: Die Kartoffeln gründlich waschen und sauber bürsten. Mit so viel Wasser in einem Topf kochen, dass die Kartoffeln gerade bedeckt sind. Wenn die Kartoffel gar sind, das Wasser abgießen und sie noch einmal mit einer Hand voll Salz bestreuen, dann für ein paar Minuten auf kleine Falmme stellen bei geschlossenem Deckel mehrfach schwenken. Papas arrugadas werden mit der Schale gegessen, dazu serviert man roten oder grünen Mojo.

Mojo Verde (Grüner milde Soße zu Fischgerichten)


Zutaten: 2 grüne Paprikaschoten, 3 Esslöffel Essig, 8 durchgepresste Knoblauchzehen, 1 Teelöffel Salz, 1 kleine Tasse Öl.

Zubereitung: Die klein geschnittenen Paprikaschoten werden mit Essig, Knoblauch, Salz und Öl (s.o.) püriert. Verfeinern lässt sich der Geschmack mit fein gehackten frischen, grünen Kräutern. Auf La Palma ist Koriander besonders beliebt, man kann aber auch Petersilie nehmen. Cremiger wird der Mojo, wenn man etwas Avocado mit in den Mixer geben.

Hier auch noch sein Tintenfischringe-Rezept

Zutaten Sud: 500 g rohe Tintenfisch(ringe), 100 ml Essig, Saft von 2 Zitronen, 1-2 Suppenwürfel, 1 Chilli, 1 TL Salz.

Zutaten Knoblauchöl: Olivenöl und Knoblauch nach Wunsch. Optional Chilli.

Zubreitung: Zutaten ganz leicht 30 Min. köcheln (Stufe 1) und ziehen lassen. Wenn man zu stark oder zu lange kocht wird er zäh und nicht wie gewünscht bissfest. Sud abgießen. Tintenfischringe in Topf mit Olivenöl und Knoblauch, optional auch Chilli-Schote 1-2 Tage ziehen lassen. Zum Essen Tintenfischringe in diesem Knoblauchöl leicht erwärmen - auf keinen Fall heiß - da das Gericht üblicherweise als Antipasti bei Zimmertemperatur gegessen wird.

Freitag, 21. Dezember 2007

20.12. Caldera - Barranco de las Angustias

Auch am Donnerstag Vormittag hat es geregnet. Am Nachmittag lichten sich jedoch die Wolken und wir nutzen die Zeit für eine kurze Wanderung zum Talkessel der Caldera in das Barranco de las Angustias. Obwohl es die letzten Tage immer wieder einmal geregnet hat, ist der Bach noch recht klein. Jedoch ist vor allem bei schlechtem Wetter Vorsicht geboten. Bei einem Wolkenbruch, sollte man das Bachtal schnell verlassen. Als gefährlicher Sturzbach hat dieser vor ein paar Jahren drei Urlaubern das Leben gekostet:

Besonders gut gefallen mir die vielfältigen Gesteinsformen und -strukturen (kein Holz!):

Auch Schlammsand kann sehr schön sein:

Gypsy geniest den Ausflug. Ein wenig Wasser bei angenehmen Temparaturen um die 22° C ist im sichtlich lieber als das weite Meer:

Auch ich erfreue mich an der schönen Bachlandschaft, die mir die letzten Wochen schon ein wenig gefehlt hat:

Wieder am Ausgang des Tals - kurz vor dem Parkplatz:


19.12. Playa del Jorado und die "Piratenbucht"

Am Mittwoch ging es nochmals in den NW. An Tazacorte vorbei ging es in die Gemeinde Tijarafe. In El Jesus fuhren wir eine kleine jedoch gut ausgebaute Straße ein kleines Stück Richtung Küste hinunter. Dort parkten wir in etwas 400 m Meereshöhe in der nähe eines sehr schönen Anwesens mit einem paradiesartigen Garten.

Zu Fuss ging es hinab in den Barranco del Jorado hinein:

Hinunter zum relativ einsamen Playa del Jorado:

Dort beobachteten wir eine Zeit lang die Brandung des atlantischen Ozeans:

Dann ging es über einen Landrücken hinüber zur Piratenbucht:

Unter diesem gewaltigen Felsvorsprung sollen hier früher Piraten gelebt haben. Heute werden die Häuser von Einheimischen als Wochenendhäuschen genutzt. Eine vom offenen Meer abgeschnittene Mini-Bucht ist auch für Kinder sicher:

Wir verweilen ein Weilchen in der Bucht, da es leicht zu regnen begonnen hat. Es geht den selben Weg zurück. Vorbei an den Wochenendhäuschen des Playa del Jorado:

Kurz bevor es heftiger zu regnen beginnt, erreichen wir das Auto.

Einmal im Monat findet El Porvenir ein Vortrag statt. Über den im November mit dem Agrar-Rebell Sepp Holzer habe ich bereits in diesem Blog berichtet. Am 19.12. war ein Diavortrag untermauert mit der Rede des Häuptling Seattle von einem seit zwei Jahren im Norden La Palmas lebenden deutschen Ehepaar. Im Kern haben mir die dabei vermittelten Lebensweis­(heit)en sehr gut gefallen. Ich habe mir vorgenommen auch das Buch zu lesen. Wenngleich die doch negative Grundstimmung eines untergehenden Volkes einen Optimisten wie mich nicht so wirklich motivieren kann.

Übrigens: Jeden Donnerstag gibt es einen deutschsprachigen Film zu sehen. Einheimische, Gäste und auch andere La Palma Urlauber sind dazu herzlich eingeladen.

18.12. - El Porvenir - Verein für Lebenskunst

Am Dienstag und Mittwoch habe ich an meiner neuen in der Visionswerkstatt entdeckten Mission gearbeitet. Es war auch genug Zeit, um das El Porvenir, die Gäste und Sigi (den Präsidenten) des El Porvenir etwas näher kennenzulernen. Diese WG-artige Form der Pension fördert das Zusammentreffen von Leuten sehr gut. Und obwohl Sigi am Ausbau eines neuen Einzelbett-Zimmers (mit Hochbett) gearbeitet hat, blieb genug Zeit für einen Austausch.

Sigi Wagner, ein gebürtiger Niederbayer aus Landau an der Isar ist der Besitzer dieses Anwesens hier und ist zurecht der "Präsident" des Vereins El Porvenir http://www.el-porvenir.info/ - des Vereins für Lebenskunst. Schon kurz nach seiner kaufmännischen Lehre hat er festgestellt, dass ein konventionelles Leben mit 5-Tage Woche und einem langen Berufstunnel mit dem Hoffnungslichtlein "Rente" am Ende für ihn nicht in Frage kommt.

So hat er zwischen 20 und 40 sein Leben so organisiert, dass er im Sommer meist selbständig in Deutschland gearbeitet hat und den Winter zum Reisen nach Asien, Südamerika und Afrika verwenden konnte. Schon mit 22 hat er seinen Bürojob aufgegeben und sich auf Reise begeben. Die ersten fünf Jahre war er vor allem in Indien und Fernost unterwegs und lebte vom Handel mit Waren die er dort günstig einkaufte und dann in Deutschland wieder verkaufte. Die nächsten fünf Jahre lebte er von der Restaurierung von englischen Oldtimern - auch in dieser Zeit war er viel auf Reisen. Den nächsten Lebensabschnitt baute er (als Sohn eines Schreiners) Häuser in Equador für Israelis, die er in Thailand kennengelernt hatte. Dann starb sein Vater mit 58. Er zog nach Deutschland zurück, um dessen Lebenswerk (die Renovierung eines Hauses) abzuschließen. Da er sich nicht durch Kredite und einen festen Job in Deutschland anbinden wollte, zog er aber auch dann wieder weiter. Nach einer weiteren Lebensphase in Südamerika (schon mit Frau und der ersten Tochter), zog es ihn dann nach La Palma.

2001 kaufte er sich mit einem Freund gemeinsam in Los Llanos eine heruntergekommene Pension, die er die nächsten sechs Jahre zum heutigen El Porvenir ausbaute. Die Fotos davon zeigen Euch, dass es sich bei diesem Lebensabschnittswerk von Sigi um etwas ganz besoneres handelt. Sigi legt Wert auf ökologische Baustoffe (Vollholz, Steinwände, etc.). Insgesamt hat er deshalb 800 qm (!) Schutt und Müll aus dem Grundstück und den Häusern entsorgt. Durch diesen ökologischen Rückbau bekam Sigi jedoch dann keine Genehmigung das Porvenir als Pension weiterzuführen - absurd oder - weshalb es der Lebenskünstler kurzerhand in ein Vereinsheim für seinen Verein "El Porvenir" umgewandelt hat. "El Porvenir" bedeutet "Die Zukunft".

Der Weltenbummler Sigi ist hier als Lebenskünstler mit seiner Frau Annemarie und den seinen beiden Töchtern sesshaft geworden. Sigis Lebenserfahrung und die kulturellen Einflüsse aus den vielen Ländern, die er bereiste spiegeln sich in diesem einzigartigen "Vereinsheim" wieder. Gypsy und ich haben uns hier recht wohl gefühlt und ich bin mir sicher, dass wir nicht das letztemal hiergewesen sind.

Da "El Porvenir" befindet sich in der Calle Fernandez Tano. Diese beginnt an der nördlichen Seite des Plazza de Espana:

Hinter der schweren Holztür und dem von der Straßenseite relativ klein wirkenden Haus öffnet sich ein kleines Paradies:

In der man so wie Gypsy die Seele baumeln lassen kann:

Viele kleine Details zeigen das künstlerische Feingefühl und die kulturelle Vielfalt, die Sigi hier umgesetzt hat:

Auf der Dachterasse kann man die Sonne genießen und überblickt man alle Himmelsrichtungen - die auf La Palma einzige, halbwegs verlässliche Art der Wettervorhersage:

Der Innenhof lädt zu gemütlichen Stunden mit Vereinsgästen und Freunden ein:

Die letzten sechs Jahre waren für Sigi hart - teilweise kam er aus Staub und Dreck nicht mehr raus. Inzwischen finden nur mehr kleinere baulichen Veränderungen statt. Sigi bei Instandhaltungsarbeiten:

Die Zimmer sind sehr einfach aber auch sehr individuell und ansprechend eingerichtet.

Bäder und WCs sind zentral. Das neue Bad ist ein Schmuckstück:

Die von Sigi gestaltete Dusche im neuen Bad:

Das El Porvenir ist voll mit schönen Ecken:

Als ich Sigi und seiner Frau meine Fotos gezeigt habe, haben sie sich selbst gewundert, wieviele kleine Details es hier gibt. Fotografieren ist bei solchen Motiven relativ leicht. So eine kleine Welt erschaffen ist etwas ganz besonderes.

17.12. Internet, Fotos, Blog

Der Montag ging fast vollständig drauf, um die Fotos der letzten Woche auszuarbeiten und zu organisieren und via Internet-Cafe, Email und Skype wieder die Kommunikation mit dem Festland aufzunehmen. Am Nachmittag musste ich mit dem Leihwagen in die Werkstatt, um kleinere Folgen zu rüder Pistenstraßen-Benutzung beseitigen zu lassen. Und am Abend war ich mit dem Verfassen des Blogs beschäftigt. Zwischendurch habe ich noch die anderen Gäste des El Porvenir - sowie Sigi (dem Betreiber des El Porvenir) alle aus Süddeutschland - kennengelernt.